ÜBERREGIONALE GEMEINSAMKEITEN

SCHLUSS

 - Zusammenfassung
 - Überregionale Gemeinsamkeiten


  
Von den Ardennen bis nach Hochsavoyen über Lothringen zeichnet sich eine reliefabhängige Bauweise ab:

  • Flachland (lothringisches Plateau, freigrafschaftliches Unterland, Genfer Land - Albanais in Savoyen). Hier herrscht die Regel des mehrfach quergeteilten, traufseitig zur Straße stehenden Einhauses. Der Querraum heißt rangs, travées, rains oder époués. Meistens stehen die Häuser aneinander, fast systematisch in Lothringen. Der Bauer muss seinen voll beladenen Leiterwagen unter dem hohen Scheunentor durchfahren können, um das Heu in der Scheune direkt vom Haufen auf den Heuboden umzuladen. Der Misthaufen liegt vor dem Haus. Solche Häuser befinden sich meistens in Straßen-oder Haufendörfern.

  • Mittlere Höhenlagen (Ardennen, Mittelvogesen, freigrafschaftliches Hochplateau, Waadt-Plateau, mittlere Höhenlagen Savoyens). Der quergeteilte Steinbau bleibt ungefähr erhalten, aber die Anwendung vom Holz nimmt zu. Scheune,Speicher und Heuboden nehmen auch an Volumen zu, da der Hausbesitzer sich selbst versorgen muss. Das Dach ist mittelmäßig bis stark geneigt (35-40°) und mit Schindeln - lokal essis, ancelles, tavaillons, tavillons, écraves, esselins-, mit Steinplatten oder Stroh gedeckt. Die Wetterseite wird aus Brettern verkleidet, die Ramée des Vogeser und Jura-Schweizer, das Mantelage der Savoyer und das Essentage der belgischen Niederluxemburger. Der verbretterte Giebel unter dem Krüppelwalmdach und stellenweise die geschützte Vorscheune erinnern an die benachbarten Berghäuser.Der Misthaufen liegt nicht mehr vor dem Haus.

  • Bergland (Hochvogesen, französischer u. Schweizer Hochjura, Höhenlagen Savoyens). Der Umriss ist fast viereckig, der Grundbau aus Bruchstein dient nur noch für Erdgeschoss oder Wohnteil. Der Giebel steht normal zur Sonnenseite und überall fällt die Giebelverkleidung als Kennzeichen dieses Types auf. Das Satteldach ist nicht sehr geneigt und mit Schindeln gedeckt. Das zweite Kennzeichen dieses Haustypes ist die mit Steinplatten ausgelegte Vorscheune innerhalb des Hauses, lokal charru (Vogesen) charri (Franche-Comté) oder cortna (Savoyen) genannt. Im Gegensatz zum Chalet Savoyens ist die Querteilung des Hauses in Lothringen und Franche-Comté noch unverkennbar. Das Bergmodell hat sich den verschiedenen Zwängen der Bergwelt angepasst, obwohl der Höhenunterschied zwischen den Alpen und dem Mittelgebirge sehr groß ist. Das rauhe Klima in Jura und in den Vogesen ist ja auf den nördlicheren Breitengrad zurückzuführen.
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