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GRUNDMODELL LOTHRINGEN

HAÜSER

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STANDORT

Mittellothringen

BESONDERHEITEN

Standort:
ganz Mittellothringen

Zweck:
Weinbau, Handwerker.

Kennzeichen:
- Das "Usoir"
- 1-2-3-schiffiges Haus
- schwach geneigtes Dach 20°
- schmuckloser Steinbau
- Haus an Haus im Straßendorf
- Traufseitig zur Straße
- Die " Flamande"
- In die Tiefe /Breite
- Steinziegeln bei Neufchâteau

Verwandtschaft:
Hoch-Savoyen
Lothringisches Belgien
Deutschland : Saarland
Standort

Das ist das Grundmodell des lothringischen Hauses : es weist besonders viele Varianten auf, aber im Prinzip beruht es auf dem gleichen Schema. Dieser Haustyp ist überall vorhanden, wo die Siedlung unmittelbar vom der Parzellenlandschaft und der Dreiländerwirtschaft abhängt. Deshalb hört sein Verbreitungsgebiet da auf, wo das Relief höher wird und das dicht bewaldete Mittelgebirge einen wenig fruchtbaren Boden bieten kann. Die Dörfer, oft Straßendörfer, liegen entweder auf mittlerer Höhe der Stufe, in den Niederungen oder auf einer Hochebene der lothringischen Stufenlandschaft.

Bauweise

Es handelt sich um einen Steinbau in der Form eines quergeteilten Einhauses. Ursprünglich wurde es prinzipiell in die Tiefe gebaut. Die Häuser stehen aneinander auf der Giebelseite und sind von der Brandmauer getrennt. Demzufolge fehlen die Fenster in den zentralen Räumen wie in der Küche, die mit einer sogenannten "Flamande", einem Glasdach, beleuchtet wird. Das Dach ist ein schwach geneigtes Satteldach (20°), das mit den traditionellen Hohlziegeln gedeckt wird ; es erinnert deshalb an die Dächer des Mittelmeerraumes. Der Kalkbruchstein hat sich für den Grundbau verallgemeinert, während der vogesische Buntsandstein sich auf die schlichte Dekoration der Fenster- und Türenrahmen beschränkt. Bei dem größten Modell des wohlhabenden Bauern muss das rundbogige Einfahrtstor der Scheune den mit Heu vollbeladenen Wagen durchlassen. Sollte der Bauer nebenbei Weinbau betreiben, werden dem langgestreckten Grundmodell der Kelterraum, der Weinkeller und die Werkstatt hinten angebaut ; das Winzerhaus kann deswegen bis fast 50 m tief sein, ohne dass es von der Straße aus bemerkbar ist.




Lebens- und Arbeitsräume

Es steht traufseitig zur Straße. Aus Platzmangel wird ein von der Gemeinde zur Verfügung gestelltes, lokal "usoir" genanntes Grundstück parallel zum Haus zu allen Zwecken benutzt. Auf dem Usoir steht der Misthaufen. Der Gang durchquert das ganze Haus von der Straße bis zum Garten, ohne dass der Besucher ein Zimmer betreten könnte. Die soziale Hierarchie ist im Straßendorf besonders geprägt und das Leben ist gezwungenermaßen sehr gemeinschaftlich.
Die "Wohlhabenderen" beschäftigen Tagelöhner und kleinere Bauern, die sonst nicht allein auskommen könnten. Der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer hängen voneinander ab. Die gradlinige, fast geometrische Form des langgestreckten Straßendorfes gilt als Kennzeichen der mittellothringischen Wohnkultur, vielleicht auch die maßgebende zentrale Rolle der Wohnküche im Gegensatz zur der elsässischen "Stüeb". Nach und nach wurden ebenso quergeteilte Einhäuser in die Breite gebaut.
  
Das Usoir

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