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Standort
Dieses Hausmodell ist ein typisches Übergangshaus zwischen dem Elsässischen und dem Lothringischen im deutschsprachigen Gebiet. Deshalb kommt es überwiegend im Mittellauf des Saartals von den Niedervogesen nach Sarreguemines vor. Das Kernland befindet sich heute in dem niederelsässischen Departement, obwohl es geographisch und kulturell dem Lothringischen gehörte.
Bauweise
Die Verwandschaft mit dem lothringischen Haus fällt auf : es ist ein Steinbau, der traufseitig zur Straße steht. Es gibt eigentlich viele Varianten. Nur bei allen Modellen bleibt der sogenannte "Schopp", Schuppen oder Vordach, das Kennzeichen dieses Haustypes.
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Schopphaus
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Der Schopp schützt den Scheunen-und Stallraum mit einem Holzbau, der auf der Seite mit einer Steinmauer unterstützt wird. Meist stehen zwei Häuser Schopp gegen Schopp in einem langgestreckten Straßendorf. Doch im Moselle-Departement gibt es Bauernhöfe im vogesischen Stil, allein auf dem eigenen Anbaugebiet, dem ein oder sogar zwei Schuppen angebaut worden sind. Dieses Gebiet zeichnet sich durch die Verschmelzung verschiedener Kulturrichtungen aus.
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So fällt z.B. der Blumenschmuck auf, aber auch die schönen Steintürrahmen, die geschnitzten Türen oder das kleine Treppchen. Im elsässischen Einflussbereich taucht stellenweise das Fachwerk auf. Das Dach ist mehr geneigt als im Lothringischen Grundmodell und gewöhnlich mit Biberschwänzen gedeckt wie in den süddeutschen Gebieten.
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Schopphaus
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Lebens- und Arbeitsräume
Im Kernland dieses Haustypes sind die Lebensräume auf elsässische Weise angeordnet. Am Rande dagegen ist es nicht selten, ein typisch lothringisches Haus mit zusätzlichem Schopp zu sehen. Normalerweise befindet sich der Stall direkt neben der Küche, von der aus ein kleines Treppchen den direkten Zugang ermöglicht. Das war das elsässische Grundmodell vor dem 16. Jahrhundert. Im deutsch-elsässischen Modell ist die "Stub" als beheizter Aufenthaltsraum zentral. Im Lothringischen führt uns der Gang meistens zur Wohnküche mit Zugang zu den anderen Zimmern. Vor dem Haus fällt das typische lothringische Usoir auf. Schon seit einigen Jahrzehnten ist es üblich, den Schopp abzubauen oder zuzumauern.
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