FACHWERKHAUS MEUSE

Standort

Das ist das einzigartige Modell aus der westlichen Meuse, die früher mal zu Frankreich, mal zu Lothringen gehört hat. Dadurch kommt der Einfluss aus der Champagne gut zum Vorschein. Dieser Haustyp spielt dieselbe Übergangsrolle im Westen wie die ländlichen Bauernhäuser in den östlichen Randgebieten. Das Fachwerk herrscht in der Champagne vor, so auch in der benachbarten lothringischen Argonne. Solches Fachwerkhaus eignet sich hervorragend für lockere Böden.

Bauweise

Der Steinbau beschränkt sich auf das Plattenlegen bzw. Beflastern von den Zimmern und vor allem auf den Grundbau. Sonst ist das Holz allgegenwärtig. Im Fachwerkmuster herrschen die Vertikalen vor : dies ist auf die zahlreichen Pfosten zurückzuführen, deren optische Wirkung durch die offensichtliche Symetrie noch mehr betont wird. Die Streben unterbrechen ein bisschen die Monotonie des Musters. Je nach Modell kann das ganze Haus ein vollständiger Holzbau sein oder mit der Kombination Steinbau im Erdgeschoss und Fachwerk im ersten Stock und am Giebel.

Das Fachwerkgerippe wird mit Hilfe von sogenannten "Paillots" ausgemauert, das sind kleine Holzreste, die zwischen die Pfosten und Schwellen hineingezwängt werden. Das Dach ist nur leicht geneigt und mit Hohlziegeln gedeckt ; mittlerweile hat sich die Betonziegel verallgemeinert. Die Wetterseite wird durch ein sogenanntes "guindage", Verkleidung aus Brettern , durch ein breites Vordach über der Fassade oder durch "Tavillonnage" (Verbretterung) geschützt.

Lebens- und Arbeitsräume

Dieses Haus unterscheidet sich vom lothringischen Grundmodell eigentlich nur dadurch, dass es ein typisches Fachwerk im Stil der Champagne aufweist. Ansonsten ist das Haus ungefähr gleich angeordnet wie in Mittellothringen ; Wohnteil, Stallung und Scheune nebeneinander. Der Zugang zum Stall und zur Vorscheune ist direkt von dem zentralen Gang möglich.