Standort
Es eignet sich besonders gut für Gebiete mit lockerem Tonboden aus dem Keuper im Moselland. Dieser Typus entspricht auch den deutschsprachigen Gegenden und dient als Übergangshaus zum benachbarten Elsass, und zwar in dem vogesischen Mittelgebirge. Es befindet sich meistens in der Nähe von Laubwäldern. Dieses Hausmodell droht unwiderruflich zugunsten des Steinbaus zu verschwinden.
Bauweise
Ein vollständiger Holzbau ist selten und nur in dem sogenannten Pays des Etangs vorhanden. Durch zahlreiche Initiativen wie Renovierungsprojekte innerhalb des lothringischen regionalen Naturparks versucht man es vor dem Verwahrlosen und dem Austerben zu retten. In dem Fall handelt es sich um ein einheimisches Modell ohne direkte Verwandschaft mit den elsässischen Haustypen. Ansonsten ist das Erdgeschoss ein Mauerwerk und die einzige Etage besteht aus einem Fachwerk, das mit der sogenannten "Clayonnage"oder Flechtwerk ausgemauert wird (verflochtene dünne Holzstücke, die als Unterlage für die Ausmauerung dienen).
Die Innenwände bestehen fast alle aus Holz, wenn man von der Brandmauer absieht. Die Wetterseite wird mit Schindeln bedeckt, manchmal gibt es Wetterdächer über den Giebelfenstern im elsässischen Stil. Das Fachwerk sieht wegen der Pfosten und Schwellen rechteckig aus, ähnelt allgemein dem fränkischen Fachwerk und weist noch elsässische Motive auf wie den sogenannten Mann oder das Andreaskreuz. Abgesehen vom Pays des Etangs ist das Dach eher fränkisch als lothringisch, das heißt steiler als das sowieso sehr schwach geneigte lothringische Satteldach. Der andere Unterschied bezieht sich auf die traditionellen Flachziegeln oder Biberschwänze, die in Süddeutschland und im Elsass sehr verbreitet sind. Dieses Haus wird sicherlich nicht verfremdend auf deutsche Touristen wirken !
Lebens- und Arbeitsräume
Trotz seines eindeutig deutsch-elsässischen Einschlags bleibt dieses Hausmodell ein quergeteiltes Einhaus mit einem Wohnteil, einer Stallung und einer Scheune nebeneinander. Die Grundstruktur des lothringsichen Modells bleibt erhalten. Stellenweise entscheiden sich die Besitzer je nach dominierender Wohnkultur für die lothringische Wohnküche oder die elsässische Stube. Die entscheidende Rolle des Gangs und die Scheune als Durchgangsraum erinnern ebenfalls an das lothringische Hausmodell. Wir haben es hier ohne Zweifel mit einem Übergangsmodell zwischen dem Romanischen und dem Germanischen zu tun. Manchmal werden Wonhraum und landwirtschaftliche Räume separat gebaut wie etwa in dem elsässischen dreiseitig umbaute Gehöft. Doch dieses Haus gehört wie alle Fachwerkhäuser Lothringens zu den wenig vertretenen Randmodellen.